Hallo Stefan,
du stellst hier einen sehr interessanten Trilobiten vor. Asaphus broeggeri Schmidt, 1901 ist die älteste bekannte Art der Gattung in Skandinavien und Russland, selbst im Anstehenden nicht gerade häufig und oft in Gesteinen die nicht einfach zu präparieren sind. Fürs Geschiebe stellt dieser Trilo sicher einen Ausnahmefund dar. Man kann sehen dass es ein fieser Bruch war, bei dem Schale verloren ging und müshsam wieder aus dem Gegenstück aufpräpariert wurde. Die tiefe Delle im Hypostom ist etwas richtig Ungewöhnliches, noch nie gesehen. Ich würde es bei den Stichverletzungen einordnen, denn es ist klar eine Delle wenn nicht gar ein Loch, man kann es nicht sehen da noch Sediment drin steckt und was man aufgrund der geringen Grösse auch kaum entfernen kann. Wenn ich Recht habe und wir sehen hier einen echten Stich mit einer dornartigen Waffe, dann könnte ein Eurypteride der Verursacher gewesen sein. Frage ist ob es die schon so im Unteren Ordovizium gabe, aber du entsinnst dich sicher an meinen Vortrag mit der Flexicalymene, die ja auch ziemlich ramoniert worden war.
Ich möchte darauf hinweisen, dass der beschädigte Flügel des Hypostoms schmaler ist als die gesunde Seite, was dafür spricht, dass die Verletzung möglicherweise eine Häutung früher passiert war und trotzdem noch gut sichtbar ist.
lg,
Jens