Trilobiten - Redlichiida


Paradoxides gracilis (BOECK,1827)
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Paradoxides gracilis

Bild 1Bild 2

Fundort: Jince, Prager Becken, Tschechei, Mittleres Kambrium (Barrandium)
Was dieses Stück zu einem ungewöhnlichen macht sind zwei kleine Details, die auf dem obigen Bild gut zu erkennen sind. Erstens liegt links neben dem Pygidium ein weiterer, sehr kleiner Trilobit, bei dem es sich sicher auch um einen Vertreter der Redlichiida handelt, eventuell ebenfalls ein Paradoxides oder Hydrocephalus. Eine nähere Identifikation traue ich mir aber hier nicht zu! ;-) Zweitens ist auf einem der letzten Spindelringe unseres Paradoxides gracilis deutlich eine mediane (mittig und am höchsten Punkt platzierte) Auftreibung in Art einer Pustel zu erkennen, die eine zentrale Vertiefung aufweist. Es könnte sich hier um einen parasitären Befall, ein sogenanntes "Neoplasma" handeln, daß bei den böhmischen Trilobiten häufiger zu beobachten ist (siehe dazu z. B. SNAJDR, Bohemian Trilobites, Prag, 1990). Dabei handelt es sich möglicherweise um die Aktivitäten von Würmern, Pilzen, Bakterien, etc., die sich unterhalb des Exoskeletts eingenistet haben könnten. Es wurden bereits Exemplare mit bis zu zehn dieser Pusteln gesichtet. In jedem Fall haben wir hier wieder ein sehr interessantes Stück vor uns, von dem wir hoffen, daß es sich in der Sammlung wohlfühlt. :-)