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Die Chronik einer Faszination

Meilensteine der Trilobitenforschung

Auf jedem Forschungsgebiet gab und gibt es Ereignisse, die für die anschliessende Entwicklung von entscheidender Bedeutung waren und sind. Auf dieser Seite sind einige dieser Ereignisse in chronologischer Reihenfolge aufgelistet.
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Ogygiocarella debuchii1698 - Der Reverend Dr. Edward Lhwyd schreibt an seinen Freund Martin Lister, er habe in Kalksteinen bei der südwalisischen Stadt Llandeilo das Skelett eines Plattfischs gefunden. Der "Plattfisch" entpuppte sich in späterer Zeit als der heute als Ogygiocarella debuchii bekannte Trilobit, der in ordovizischen Gesteinen der britischen Inseln häufiger anzutreffen ist. Es handelt sich hierbei um die erste schriftliche Erwähnung eines Fossilfundes, der eindeutig den Trilobiten zuzuordnen ist.

1771 - Der deutsche Gelehrte Johann Ernst Immanuel Walch erkennt, daß die Trilobiten eine eigene Klasse bilden, und gibt ihr den Namen "Trilobitae" (Dreilapper). Es wird aber noch viele Jahre dauern, bis sich dieser treffende Begriff (abgewandelt zu "Trilobita") allgemein durchgesetzt haben wird.

Bildtafel nach Barrande1832 - Joachim Barrande entdeckt bei der Vorplanung für Bauarbeiten im böhmischen Skryje die fossilen Überreste von Trilobiten. Seine anschließenden Forschungen finden ihren Höhepunkt in einem 22-bändigen Werk über die böhmischen Silur-Fossilien.

1839 - Sir Roderick Murchison veröffentlicht sein Werk "The Silurian System“, in dem Trilobiten abgebildet sind und zur Altersbestimmung von Gesteinsschichten herangezogen werden.

1876 - Charles D. Walcott entdeckt durch Funde bei Trenton Falls im U.S.-Bundesstaat New York erste Hinweise auf das Aussehen der bislang unbekannten Gliedmaßen der Trilobiten. Diese waren durch besondere Umweltbedingungen in Umrissen kalzifiziert worden.

1893 - Im Utica-Schiefer bei der Stadt Rome im U.S.-Bundesstaat New York entdeckt der Doktorand W. D. Matthew einen Trilobiten mit erhaltenen Antennen. Professor Beecher von der Yale University erkennt die Bedeutung des Fundes. In der nachfolgend als "Beecher-Trilobitenhorizont" bezeichneten Fundstelle finden sich in goldfarbenem Pyrit konservierte Trilobiten mit vollständigen Extremitäten. Beecher publizierte später drei Arbeiten, in denen er nicht nur die Larvenformen der dort anzutreffenden Trilobiten beschrieb, sondern auch ihre Extremitäten und die morphologische Ausgestaltung der gesamten Ventralseite der Trilobiten.

Charles D. Walcott1909 - Charles D. Walcott entdeckt eher zufällig die Fossillagerstätte des Burgess-Schiefers in British Columbia, in dem Trilobiten und andere Tiere mit Weichteilen erhalten geblieben sind.

1933 - Der Deutsche Rudolf Kaufmann von der Universität Greifswald untersucht Trilobiten der Gattung Olenus im Alaunschiefer des späten Kambriums in Schweden und beweist durch genaue Untersuchungen die allopatrische Artbildung, bevor dieses Konzept allgemein anerkannt wird.

1959 - Die "Treatise on Invertebrate Paleontology, Part O, Arthropoda 1, Trilobitomorpha" erscheint erstmalig und etabliert sich umgehend als das Standardwerk zum Thema.

Abhandlung von Alberti1969 - Gerhard K. B. Alberti veröffentlicht sein Standardwerk "Trilobiten des jüngeren Siluriums sowie des Unter- und Mitteldevons". Ein Jahr später folgt ein zweiter Teil, weitere Teile folgen. Es handelt sich um die ersten großen Monographien über die marokkanische Trilobitenfauna, die mit den Jahren und der zunehmenden Popularität der Trilobiten aus dem Anti-Atls von Marokko immer größere Bedeutung erlangt hat. Auch heute noch dient es als Referenzwerk für die Bestimmung von Funden aus diesem Teil der Welt.

1971 - Niles Eldredge und Stephen J. Gould präsentieren ihre These des "unterbrochenen Gleichgewichts" (punctuated equilibrium) in der Entwicklung der Trilobiten und anderer Lebewesen und die allopatrische Artbildung. Sie folgen damit der Pionierarbeit von Kaufmann.

Isotelus rex1997 - Harry B. Whittington, Richard A. Fortey u. a. veröffentlichen das überarbeitete Standardwerk zum Thema Trilobiten: "Treatise on Invertebrate Paleontology, Teil O, Trilobita 1, Revised". Es beschäftigt sich im Bezug auf Ordnungen jedoch nur mit den Agnostida und Redlichiida. Weitere Teile sollen folgen.

2000 - Kanadische Wissenschaftler entdecken in der Nähe der Hudson Bay in der Provinz Manitoba den größten bislang bekannten Trilobiten. Mit 72 Zentimetern Länge gehört dieser neue, auf ca. 440 Millionen Jahre geschätzte Fund einer bislang offensichtlich noch unbekannten Art an (mittlerweile erkannt als Isotelus rex).

 

 

Letzte Aktualisierung: Donnerstag, 31.01.2019 14:36